Ja, das Androgeninsensitivitätssyndrom (AIS) ist erblich. Es handelt sich um eine genetische Störung, die durch eine Mutation im Androgenrezeptor-Gen verursacht wird. Dieses Gen befindet sich auf dem X-Chromosom. Da Frauen zwei X-Chromosomen haben und Männer ein X- und ein Y-Chromosom, sind Frauen meistens nur Trägerinnen der Mutation und zeigen keine oder nur milde Symptome. Männer, die das mutierte Gen erben, entwickeln jedoch das vollständige AIS.
AIS führt dazu, dass die Körperzellen unempfindlich gegenüber männlichen Sexualhormonen (Androgenen) sind. Dies kann zu einer unvollständigen Entwicklung der äußeren Geschlechtsorgane führen, während die inneren Geschlechtsorgane normal ausgebildet sind. Die Vererbung des AIS erfolgt auf eine X-chromosomale Weise, was bedeutet, dass die Krankheit von einer betroffenen Mutter auf ihre Kinder übertragen werden kann.
Es ist wichtig, dass Familien, in denen das AIS auftritt, genetische Beratung in Anspruch nehmen, um das Risiko einer Vererbung zu verstehen und angemessene Entscheidungen zu treffen.