Morbus Meulengracht ist eine genetische Stoffwechselerkrankung, die durch eine verminderte Aktivität des Enzyms Uridindiphosphat-Glucuronyltransferase (UGT1A1) verursacht wird. Dieses Enzym ist für den Abbau von Bilirubin, einem Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, im Körper verantwortlich.
Bei Morbus Meulengracht ist die UGT1A1-Aktivität reduziert, was zu einem Anstieg des indirekten Bilirubins im Blut führt. Dieses erhöhte Bilirubin kann sich in der Haut und den Augen ablagern und eine Gelbsucht verursachen. Die Symptome können variieren, aber sie treten normalerweise nach dem Verzehr von bestimmten Medikamenten, Alkohol oder Fasten auf.
Die Erkrankung ist in der Regel harmlos und erfordert keine spezifische Behandlung. Betroffene sollten jedoch bestimmte Medikamente und Substanzen meiden, die die Bilirubinwerte weiter erhöhen könnten. Es ist wichtig, Morbus Meulengracht von anderen Lebererkrankungen zu unterscheiden, da die Behandlung und Prognose unterschiedlich sein können.