Morbus Meulengracht, auch bekannt als Gilbert-Syndrom, ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die durch eine verminderte Aktivität des Enzyms Uridindiphosphat-Glucuronyltransferase (UGT1A1) verursacht wird. Dieses Enzym ist für den Abbau von Bilirubin, einem Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, verantwortlich.
Die Ursache für Morbus Meulengracht liegt in einer Veränderung des UGT1A1-Gens, das für die Produktion des Enzyms verantwortlich ist. Diese genetische Veränderung führt zu einer verminderten Aktivität des Enzyms, wodurch Bilirubin langsamer abgebaut wird und sich im Blut ansammelt.
Die genaue Ursache für die genetische Veränderung ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Eine familiäre Häufung von Morbus Meulengracht deutet darauf hin, dass eine Vererbung der genetischen Veränderung eine Rolle spielt.
Obwohl Morbus Meulengracht meistens harmlos ist und keine Symptome verursacht, können bestimmte Faktoren wie Fasten, körperliche Anstrengung, Stress oder bestimmte Medikamente zu einem Anstieg des Bilirubinspiegels führen und vorübergehende Gelbsucht verursachen.