Das Jervell-Lange-Nielsen-Syndrom ist eine seltene genetische Erkrankung, die zu angeborener Taubheit und einer Verlängerung des QT-Intervalls im Elektrokardiogramm führt. Es wird autosomal-rezessiv vererbt, was bedeutet, dass beide Elternteile das mutierte Gen tragen müssen, um das Syndrom an ihr Kind weiterzugeben. Die Hauptursache für das Jervell-Lange-Nielsen-Syndrom sind Mutationen in den Genen KCNQ1 oder KCNE1, die für die Produktion von Proteinen verantwortlich sind, die in den Herzmuskelzellen und den Haarzellen des Innenohrs vorkommen. Diese Mutationen beeinträchtigen die Funktion dieser Proteine und führen zu einer gestörten elektrischen Aktivität im Herzen sowie zu einer Fehlfunktion der Haarzellen im Innenohr. Dadurch entstehen sowohl die Taubheit als auch die erhöhte Anfälligkeit für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene medizinische Betreuung sind entscheidend, um die Symptome zu behandeln und Komplikationen zu vermeiden.