Das Marinescu-Sjögren-Syndrom ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch Mutationen im SIL1-Gen verursacht wird. Diese Mutationen führen zu einer gestörten Funktion des Endoplasmatischen Retikulums (ER), einem wichtigen Organell in den Zellen. Das ER ist für die korrekte Faltung und Verarbeitung von Proteinen zuständig.
Die gestörte Funktion des ERs führt zu einer Anhäufung von fehlerhaft gefalteten Proteinen in den Zellen, was wiederum zu Zellschäden und einer Entzündungsreaktion führt. Dies erklärt die Symptome des Marinescu-Sjögren-Syndroms, wie Muskelsteifheit, Muskelschwäche, geistige Beeinträchtigung und Augenprobleme.
Die genauen Mechanismen, wie die Mutationen im SIL1-Gen zu den Symptomen führen, sind noch nicht vollständig verstanden. Es wird jedoch vermutet, dass die gestörte Proteinverarbeitung und der daraus resultierende Zellschaden eine entscheidende Rolle spielen.
Die Vererbung des Marinescu-Sjögren-Syndroms erfolgt autosomal-rezessiv, was bedeutet, dass beide Elternteile das mutierte Gen tragen müssen, um das Syndrom an ihr Kind weiterzugeben.