Das Post-Polio-Syndrom (PPS) ist eine späte Komplikation der Poliomyelitis, auch bekannt als Kinderlähmung. Es tritt bei Menschen auf, die in der Vergangenheit an Polio erkrankt waren und sich scheinbar erholt hatten. Die genauen Ursachen für das PPS sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen.
Ein wichtiger Faktor ist die sogenannte "neuronale Plastizität". Nach einer Polioinfektion können sich andere Nervenzellen im Körper anpassen und die Funktionen der geschädigten Zellen übernehmen. Im Laufe der Zeit können jedoch diese kompensatorischen Mechanismen erschöpft sein, was zu den Symptomen des PPS führt.
Ein weiterer möglicher Faktor ist die Überlastung der geschwächten Muskeln. Durch die Überbeanspruchung im Laufe der Jahre können die bereits geschädigten Muskeln weiter geschwächt werden, was zu Muskelschwund und -ermüdung führt.
Es wird auch vermutet, dass das Immunsystem eine Rolle spielt. Es wird angenommen, dass eine anhaltende Entzündungsreaktion im Körper nach der Polioinfektion zu den Symptomen des PPS beitragen kann.
Obwohl die genauen Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind, ist es wichtig, dass Menschen, die an Polio erkrankt waren, sich bewusst sind, dass das PPS auftreten kann. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.