- Morbus Menière
- Interviews
Friedrich Pagels Interview
Wie hat alles angefangen?
Langfristig und indirekt:
Erschwerter Druckausgleich in den Bergen. Erschwertes Hörverständnis.
Zeitlich unmittelbar:
- Ablation gegen AVNRT erfolglos. Erneute Tachykardie nach wenigen Tagen.
- Am Tag nach dieser Tachykardie stark nässender Ausschlag an den EKG-Saugnapfstellen.
- Zwei Tage später nachts einen Drehschwindelanfall mit starkem Übergeben. Ich dachte es wäre ein Schlaganfall oder eine schwere Lebensmittelvergiftung -> Notfall. Krankenhaus.
Haben Sie bereits eine Diagnose? Wie lange hat es gedauert, bis Sie diese erhalten haben?
Ja, nach 3 Tagen Krankenhausaufenthalt mir diversen Tests "Verdacht auf Erstmanifestation von Morbus Meniere".
In welchem medizinischen Fachgebiet wurden Sie behandelt? Was war das nützlichste Fachgebiet für Sie?
In der Klinik: HNO, Neurologie, Kardiologie
später: HNO, Allergologe, Hausarzt
Am nützlichsten: Der Hausarzt
Was war bis jetzt am nützlichsten für Sie?
Das Führen eines detaillierten Anfallstagebuchs.
Was waren Ihre größten Schwierigkeiten?
Dem Verdacht nachzugehen, dass der Herpes Zoster Virus eine Rolle bei meinem Meniere spielen könnte.
Aber, eine Allergie wurde bei mir nicht gefunden, und die Art der Bläschen war schon wie bei Gürtelrose gewesen, nur eben an anderen Stellen.
Aciclovir gab es von HNO Arzt eher widerwillig und nur off-label, also selbst zu bezahlen. Ob es geholfen hat. Vielleicht etwas, aber keineswegs durchschlagend.
Wie hat Ihr soziales und familiäres Umfeld reagiert? Haben sich soziale oder familiäre Beziehungen verändert?
Ja.
Was haben Sie aufgehört zu tun?
Allein auf Veranstaltungen zu gehen, wo viele Besucher viel Alkohol konsumieren, wie z.B. ein Fußballstadion oder eine Kirchweih. Aber kein Problem, zusammen mit anderen Leuten macht es eh mehr Spaß.
Was denken Sie über die Zukunft?
Das ganz Leben steht noch vor mir ... nur die Zeiträume dafür, die werden mit zunehmenden Alter leider immer kürzer. So ist das Leben.
Welche waren bis jetzt die besten Jahre Ihres Lebens? Was haben Sie in diesen Jahren gemacht?
1968-1971 Schule, Studium, Zivildienst
Was würden Sie gerne tun, wenn Sie dieses Leiden nicht hätten?
Ich mache nichts anders, vor allen Dingen nicht weniger. Im Gegenteil, die Erkrankung hat mich eher dazu ermuntert, wieder mehr zu machen - allein schon meiner allgemeinen Gesundheit zu Liebe.
Wenn Sie Ihr Leben in einem Satz beschreiben müsste, wie würde dieser lauten?
Ich kann nicht klagen. Und weil ich mir das auch für andere Menschen wünsche, versuche ich an so manchen ehrenamtlichen Ecken wenigstens einigen Menschen dabei behilflich zu sein.
Abschließend, welchen Rat würden Sie einer Person in einer ähnlichen Situation geben?
Für Deine Gesundheit bist Du in erster Linie selbst verantwortlich, und nicht etwa die Ärzte. Deine Gesundheit auf einen Arzt delegieren zu wollen, kann bei systemischen Krankheiten einfach nicht funktionieren.