- Vielfache Chemikalienunverträglichkeit
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BebitaSuizas Interview
Wie hat alles angefangen?
Mit dem Umzug meiner Abteilung in ein neues Büro.
Haben Sie bereits eine Diagnose? Wie lange hat es gedauert, bis Sie diese erhalten haben?
Jain, sie lautet: V.a. MCS-Symptomatik (V. a. = Verdacht auf - da es keine schulmedizinisch anerkannten Diagnostikkriterien gibt).
In welchem medizinischen Fachgebiet wurden Sie behandelt? Was war das nützlichste Fachgebiet für Sie?
Umweltmedizin - vor allem für die Diagnose, die Empfehlung spezifischer Massnahmen (Hausstaub und elektromagnetische Felder prüfen, Clean Room schaffen etc.) sowie die Berichte an die Invalidenversicherung/Invalidenrente und weitere Behörden.
Orthomolekulare Medizin um die individuell benötigten Nährstoffe korrekt zu dosieren.
Arzt oder Naturheilpraktiker, der die Entgiftung anleitet und betreut.
INUSpherese, wer sich diese Behandlung leisten kann (NUR die neuere INUSpherese, KEINE anderen Apheresen).
Was war bis jetzt am nützlichsten für Sie?
Expositionskarenz + hochdosierte Nahrungsergänzungen
Was waren Ihre größten Schwierigkeiten?
Einen passenden Wohnort zu finden
Gute Ärzte zu finden
Finanzierung aller Untersuchungen/Behandlungen/Massnahmen und Mehrkosten, die entstehen, da man nur Bio Lebensmittel und duftstofffreie Spezialprodukte verwenden kann.
Wie hat Ihr soziales und familiäres Umfeld reagiert? Haben sich soziale oder familiäre Beziehungen verändert?
Ich habe Glück. Mein Umfeld ist sehr verständnis- und rücksichtsvoll. Dennoch hat sich mein soziales Leben komplett verändert. Die meisten kann ich nicht mehr in ihrem Zuhause besuchen, da es dort zu viele Duftstoffe gibt. Treffen sind im Freien möglich oder selten auch einmal bei mir, wenn wir gewisse Vorsichtsmassnahmen treffen. Treffen in grösseren Gruppen sind trotz Verzicht aller Teilnehmer auf Parfüm und Deo meist eine Qual, daher meide ich diese weitestgehend. Erst recht, wenn sie in geschlossenen Räumen stattfinden.
Was haben Sie aufgehört zu tun?
Sehr viele Dinge. Ich meide alle Orte, an denen ich auf (viele) Menschen treffe. Suche immer nach Spaziermöglichkeiten, die wenig von anderen genutzt werden. Konzerte oder ähnliches sind undenkbar, schon ein Restaurantbesuch ist eine Tortur, ja selbst das Einkaufen im Supermarkt ein Spiessrutenlaufen. Beim Friseur war ich seit Jahren nicht mehr, schwimmen ist auch eine Seltenheit geworden, denn selbst am See sind alle mit Sonnencremes etc. beduftet. Alle sozialen Kontakte sind auf ein Minimum beschränkt. Reisen ist auch unmöglich geworden, ausser man würde sich ein Wohnmobil zulegen.
Was denken Sie über die Zukunft?
Dass ich an dieser Herausforderung wachsen werde. Ich setze mich zusammen mit vielen Gleichgesinnten für eine natürlichere und gesündere Welt ein.
Welche waren bis jetzt die besten Jahre Ihres Lebens? Was haben Sie in diesen Jahren gemacht?
Hmmm, vermutlich die Jahre der Kindheit, bevor die Schule begann. Gespielt, gelacht, geweint, gesungen, getanzt ... einfach gelebt und das Leben genossen.
Was würden Sie gerne tun, wenn Sie dieses Leiden nicht hätten?
Einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen
Den Garten, die frische Luft, die Natur öfters geniessen
Mehr soziale Kontakte pflegen
Wenn Sie Ihr Leben in einem Satz beschreiben müsste, wie würde dieser lauten?
Eine Heldenreise mit vielen Auf und Abs.
Abschließend, welchen Rat würden Sie einer Person in einer ähnlichen Situation geben?
Lerne dich und deinen Körper besser kennen. Tue ihm Gutes und unterstütze ihn mit allem, was er in deinem spezifischen Fall benötigt. Arbeite an einem positiven Mindset und daran, dich als vollwertig anzuerkennen und dich zu lieben. Du bist genau richtig, so wie du bist.
Suche dir die richtigen Wegbegleiter, die dich unterstützen und weiterbringen.
