Geschichte über Small fiber Neuropathie , Mitralklappenprolaps.

Small Fiber - Big Pain

17.02.2022

Von: Justitia16

Jahr der Diagnose: 2021


Alles begann bereits vor ca. 8-9 Jahren. Zunächst hatte ich beim Tragen fester Schuhe nur beim rechten Fuß das Gefühl, als wäre ein „Knubbel“ im Bereich des Vorfußes im Socken. Als nächstes traten im rechten Vorfuß Schmerzen unter Belastung auf. Diagnose: Verdacht auf Morton-Neuron. Ich bekam neue Einlagen und eine Silikon-Zehenorthese zur Druckentlastung, die zwischen dem 2. und 3. Zeh getragen wurde. Das ging ca. zwei Jahre ganz gut. Ab März 2017 half das jedoch nicht mehr. Im April kamen dann auch Beschwerden im linken Vorfuß dazu, allerdings mit anderen Symptomen: rechts empfand ich jetzt ein starkes Pelzigkeitsgefühl, das nach längerer Belastung bis zur Ferse ausstrahlte und kontinuierlich zunahm. Links äußerten sich die Beschwerden in Druckgefühlen und gelegentlichen Stichen im Vorfuß. In dieser Zeit fing auch der Brennschmerz in beiden Füßen an, rechts schlimmer als links. Gelegentlich trat der Brennschmerz auch in Ruhe auf. Dann waren die Fußsohlen auch stark überwärmt und gerötet. Kühlen linderte den Brennschmerz und die Rötung verschwand. Das Brennen und die gelegentlichen Rötungen hielten zum Glück nur zwei Jahre an.

Ein Orthopäde in einer Klinik wollte das Morton-Neurom operieren. Weil er nicht sicher war, an welcher Stelle es sich befindet, wurde im August 2017 ein MRT beider Füße angefertigt. Ergebnis: 5 Schleimbeutelentzündungen zwischen den Mittelfußköpfchen, davon 2 im linken und 3 im rechten Vorfuß, aber kein umschriebenes Morton-Neurom. Es folgten Rötgenreizbestrahlungen, medikamentöse Therapie mit Arcoxia, Krankengymnastik und Kryotherapie (Kälte). Alles ohne anhaltenden Erfolg. Auch eine Behandlung durch einen Osteopathen (2 Bandscheibenvorfälle) in der Annahme, die Beschwerden könnten vom Rücken kommen, blieb ohne jeglichen Erfolg.

Ein weiterer Orthopäde in einer Klinik lies im Juni 2018 ein neues MRT des rechten Fußes anfertigen. Ergebnis: bandförmige sehr gering nach plantar sich erstreckende Gewebsvermehrung um das Gefäß-Nerven-Bündel als perineurale Fibrose um den plantaren Interdigitalnerv im 3. Interdigitalraum. Zunächst fachneurologische Vorstellung zum Ausschluss einer peripheren PNP (Polyneuropathie), auch SFN (Small Fiber Neuropathie). Eine Neurologie diagnostizierte: ausgeschlossene distale PNP, auch SFN. Eine Behandlung mit Pregabalin brache keine Linderung, nur Nebenwirkungen (NW). Deshalb nahm ich die Tabletten nicht weiter ein.

Es folgte ein „Ärzte-Hopping“ zwischen Orthopäden und Neurologen mit dem Ergebnis: die Orthopäden meinen, es sei ein neurologisches Problem und die Neurologen meinten, es sei ein orthopädisches Probleme. Irgendwann kam der Verdacht „Rheuma“ auf. Eine Blutuntersuchung ergab: erhöhte positive IgG und IgA auf Yersinien mit dem Verdacht auf reaktive Arthritis, aber Rheumawerte unauffällig. Auch die Einnahme eines speziellen Antibiotikums über 12 Wochen brachte keinen Erfolg. Eine Schuhzurichtung mit Sohlenversteifung linderte mäßig die Beschwerden, Einlagen mit Pelotten verstärkten sie.

Eine bei einem Umweltmediziner im Frühjahr 2019 durchgeführte Blutuntersuchung ergab erhöhte Blei- und Nickelwerte und Reaktivität auf Mercaptane und Thioether (Bakterienabbauprodukte, die u. a. aus würzelgefüllten Zähnen stammen). Es folgten 17 Chelatinfusionen zur Schwermetallausleitung. Wir ließen unser Trinkwasser auf eigene Kosten untersuchen. Ergebnis: erhöhte Bleiwerte (530 statt 10 lt. TrinkwasserVO) und Messingwerte (46 statt 20 lt. TrinkwasserVO). Da wir die Probenentnahme an der Versorgungsleitung direkt am Hauswasseranschluss und nicht z. B. am Wasserhahn in der Küche vornahmen, konnten wir eine Belastung durch unsere hausinternen Wasserleitungen ausschließen. Deshalb schafften wir eine Umkehr-Osmoseanlage für die Küche an, um über „sauberes“ Trinkwasser zu verfügen. Während der Zeit der Schwermetallausleitungen hatte ich zunächst den Eindruck, dass die Schmerzen und Beschwerden sich bessern würden. Doch leider flammten diese Anfang 2020 wieder langsam auf.

Ein weiteres MRT Ende März 2020 (dieses Mal mit Kontrastmittel) ergab definitiv kein Morton-Neurom. Röntgenaufnahmen zeigten jedoch eine deutliche Knochendemineralisierung des gesamten Fußskelettes. Eine Knochendichtemessung (DEXA) bestätigte die Diagnose: Osteoporose, aber die Blutwerte waren OK.

Ich führte sodann die Chelatinfusionen nicht weiter fort und begab mich in die Behandlung einer Schmerztherapeutin. Sie veranlasste eine 3-Phasen-Skelett-Szintigraphie einschl. SPECT zum Ausschluss Morbus Sudeck: kein Nachweis eines pathologischen Prozesses. Es folgte noch eine angiologische Untersuchung zum Ausschluss einer pAVK: kein Nachweis atherosklerotischer Veränderungen der Becken-/Beinarterien. Da offensichtlich keine Ursache für meine Schmerzen gefunden werden konnte, wurde ich (wie es bei Ärzten dann so üblich ist) in die Psycho-Ecke gestellt: anhaltende somatoforme Schmerzstörung mit bio-psycho-sozialen Faktoren bei neuropathischem Schmerzsyndrom. Also begann ich mit einer medikamentösen Schmerztherapie mit verschiedenen Präparaten, welche jedoch nur NW hatten und keine Schmerzlinderung brachten.

Da meine Schmerzen und Beschwerden nur unter Belastung (Gehen/Stehen) und nicht in Ruhe (Sitzen/Liegen) auftreten, kann ich mich mit den teils schweren NW der Medikamente nicht arrangieren. Insgesamt war der Beschwerdeverlauf immer schubförmig: kurze Phasen mit milderem Verlauf wechselten mit längeren Phasen mit schwererem Verlauf. Ich befand mich also noch nicht in der Regulationsstarre.

2018, 2019 und 2020 durchgeführte Stuhluntersuchungen ergaben erhöhte Entzündungswerte im Darm (Zonulin, sek. IgA, Alpha-1-Antitrypsin, beta-Defensin, Calprotectin) mit dem Hinweis auf Leaky gut (durchlässiger Darm).

Auf mein Drängen überwies mich meine Schmerztherapeutin im März 2021 an eine Uniklinik zur neurologischen Mitbeurteilung. Dort wurde u. a. eine konfokale korneale Mikroskopie des rechten Auges vorgenommen. Ergebnis: generalisierte Nervenfaserreduktion der Kornea mit V. a. Small Fiber Neuropathie. Eine ebenfalls durchgeführte Neurographie schloss eine PNP jedoch aus. Nach einer Ursache der SFN wurde dort leider nicht gesucht. Meine Schmerztherapeutin veranlasste daraufhin eine umfangreiche Blutuntersuchung bezüglich PNP mit insgesamt unauffälligen Werte bis auf einen ANA-Titer von 1:640. Eine dann durchgeführte Untersuchung in einem Rheuma-Zentrum ergab: kein Hinweis auf eine entzündliche rheumatische Erkrankung. Der ANA-Titer war auch nicht mehr nachweisbar. Ich nahm jetzt das Medikament Duloxetin in einschleichender Dosierung (30mg, 45mg, 60mg) ein. Leider stellten sich wieder nur NW (Sodbrennen, Magenbrennen, Durchfall und Schmerzen in der Wadenmuskulatur) ein. Nach 2 Monaten beendete ich die Einnahme wieder, da sich keine Schmerzlinderung einstellte.

Im Herbst 2021 nahm ich meine Zahnprobleme in Angriff. Zunächst suchte ich mir eine ganzheitlich praktizierende Zahnärztin. Wie sich in der Vergangenheit nämlich ebenfalls herausstellte (Multielementanalyse Speichel), korrodierten meine inzwischen 28 Jahre alten Zahnkronen und belasten meinen Körper zusätzlich mit Metallionen und Partikeln. 1993 hatte ich nämlich mit massiven gesundheitlichen Beeinträchtigungen, ausgelöst durch zahlreiche Amalgamfüllungen, zu kämpfen. Die Hauptprobleme bestanden im Magen-Darm-Bereich nach jedem Essen: Aufstoßen, Völlegefühl, Übelkeit und Blähungen. Ich war auf 43 KG abgemagert bei einer Größe von 1,68 m. Damals ließ ich alle Amalgamfüllungen entfernen und gegen (für damalige Verhältnisse) hochwertige (Bio)- Goldkronen, Keramikinlays und Kunststofffüllungen austauschen. Natürlich blieb ich auf dem größten Teil der Kosten sitzen. Es dauert gut 3 Jahre (unter vielen Ausleitungsmaßnahmen) bis es mir endlich etwas besser ging. Jetzt müssen diese Metallkronen wieder raus und werden bzw. sind schon zum Teil durch (zuvor auf Verträglichkeit getestete) Vollkeramikkronen ersetzt worden. Auch wurde per LLT-Test die Reaktion meines Körpers auf Zahnmetalle geprüft: sehr starke Reaktion auf Quecksilber. Ich habe hierzu einen Allergiepass bekommen mit dem Hinweis, möglichst nicht mit Quecksilber in Kontakt zu kommen, da sonst schwere bis schwerste Komplikationen bis hin zum allergischen Schock auftreten können. Die Kosten für diese Tests konnte ich natürlich wieder aus eigener Tasche bezahlen.

Per Röntgenaufnahmen wurde nun auch ein wurzelgefüllter, überkronter Zahn gefunden. Mir wurde erklärt, dass das Knochengewebe um diesen Zahn herum durch die in diesem Zahn „hausenden Bakterien“ und deren Abbauprodukte Mercaptane und Thioether total erweicht wäre und der Zahn entfernt und das erweichte Knochenmaterial ausgeschabt werden müsse. Natürlich ist dies wieder eine Maßnahme, die von der Krankenkasse als nicht notwendig anerkannt wird. Ich werde diesen Weg aber trotzdem gehen, um Störfelder (Herde) im Zahn-Kieferbereich entfernen zu lassen. Zu den neurologischen Symptomen, die durch Bakterienherde in „toten“ Zähnen verursacht werden können, sollen nämlich auch u. a. Erkrankungen oder Schädigungen der peripheren Nerven ohne Entzündung gehören.

Seit ca. 6 Monaten bin ich wieder in einem Schub der Verschlechterung und verlasse das Haus wieder nur noch, um meine Schmerztherapeutin bzw. Zahnärztin zu konsultieren. Um zukünftig meinen Mann wieder zum Einkaufen begleiten zu können, habe ich mir jetzt (zwar schweren Herzens) einen Rollator verordnen lassen. Gehen ist schon sehr schmerzhaft, aber Stehen (z. B. an der Käsetheke, Kasse etc.) ist noch um Längen schlimmer für mich. Ich hoffe, dass zumindest die Notwendigkeit für den Rollator seitens der Versicherung anerkannt wird und die Kosten übernommen werden.

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